Der ökologische Kreislauf von Kompogas

Vom Abfall zum elektrischen Strom: Wie die Kompogas Bioriko AG aus Biomasse nachhaltig und CO2-neutral nutzbare Energie in Form von Biogas sowie Dünger als Restprodukt gewinnt, zeigt unser Verwertungskreislauf.

Aufbereitung

Die angelieferten Bioabfälle werden nach der Registrierung und Mengenerfassung im Aufbereitungsbereich von den Fahrzeugen abgekippt. Mit dem Radlader gelangt das Material in den Schredder. Dort wird es zerkleinert und über ein Förderband auf ein Sieb gebracht. So werden schädliche Störstoffe wie Batterien, Glas, Steine, Metalle oder Kunststoffe von der Biomasse getrennt.

Die Störstoffe werden anschliessend energetisch verwertet. Ein Radlader befördert die gesäuberte Biomasse in den Beschickungsdosierer (Dosierer für die Biomasse). Dieser besteht aus einem Beschickungsbunker mit nachgeschalteten Förderaggregaten.

Zwischenspeicherung

Vom Beschickungsbunker wird das aufbereitete Material mittels Kranzange und einer Förderschnecke in den Fermenter (Vergärungsreaktor) eingespiesen. Der Bunker sichert als Zwischenspeicher eine kontinuierliche Befüllung des Fermenters – 7 Tage à 24 Std.

Dies sorgt wiederum für eine konstante Gasproduktion. Im Eintrag zum Fermenter wird der Biomasse zusätzlich Presswasser als «Animpfmaterial» beigemischt. Dies bewirkt den unmittelbaren Beginn des Vergärungsprozesses. Gleichzeitig schafft es optimale Betriebsbedingungen im Hinblick auf Homogenität und Plastizität für die Vergärung.

Fermentation (Vergärung)

Der Fermenter – ein liegender Pfropfenstromreaktor – wird kontinuierlich horizontal von der präparierten Biomasse durchströmt. Hier wird die Biomasse durch anaerob-thermophile Trockenvergärung bei circa 55°C und einer mittleren Substratfeuchte von ungefähr 75 Prozent innerhalb von 14 Tagen aufbereitet. Ein Heizsystem erwärmt den Reaktor auf Prozesstemperatur.

Gleichzeitig sorgt ein langsam rotierendes Rührwerk für eine schonende Durchmischung und optimale Entgasung des Reaktorinhaltes. Die Pfropfenströmung sichert die definierte Verweilzeit und dadurch die Hygienisierung des Gärgutes. Unerwünschte Pflanzensamen, Keimlinge und Mikroorganismen werden zuverlässig eliminiert.

Die robuste Fermenterkonstruktion in Kombination mit der einfachen, aber effizienten Prozessführung garantiert eine kontinuierliche Biogasgewinnung und die hohe Betriebssicherheit der Kompogassysteme.

Materialaustrag

Nach der Vergärung bleiben die Gärreststoffe im Fermenter zurück. Diese führt eine Austragspumpe nun über eine Rohrleitung mit hydraulischen Stoffschiebern der Entwässerung zu. Dies geschieht mithilfe eines Zentralhydrauliksystems.

Anschliessend werden die Gärreststoffe im Entwässerungsaggregat in Feststofffraktion (Presskuchen) und Presswasser getrennt. Letzteres fliesst in den Presswassertank direkt unterhalb der Entwässerung. Der Presskuchen wird entweder direkt für die Nutzung als Frischkompost gespeichert oder in einer Nachrotte zu Reifekompost weiterverarbeitet.

Presswassersystem

Ein Teil des Presswassers wird zur Befeuchtung des frischen Inputmaterials wiederverwendet. Dazu befördert ein Presswassersystem das Wasser vom Presswassertank über eine Zwischentank zum Fermenter.

Der Hauptanteil des Presswassers wird zwischengespeichert und später als Naturdünger in der Landwirtschaft verwendet.

Verwertung Biogas

Die Verwertung des Biogases in einem Blockheizkraftwerk (BHKW) zur Erzeugung von Strom und Wärme ist die häufigste Nutzungsart. Ein kleiner Anteil der im BHKW erzeugten elektrischen Energie wird für die Versorgung der Kompogas-Anlage verwendet. Den Hauptanteil des produzierten Stroms speisen wir in das Stromnetz ein.

Im Verwertungsprozess wird das Biogas über dem Fermenter abgezogen und nach einer Entfeuchtung als Brennstoff dem Blockheizkraftwerk zugeführt. Damit ist ein optimaler Betrieb des BHKW gewährleistet und eine effiziente Nutzung der Energie als Strom und Wärme möglich.

Sollte das BHKW ausser Betrieb sein oder die Biogasproduktion in Ausnahmefällen den Bedarf übersteigen, wird das nicht verwertbare Biogas über eine Gasfackelanlage verbrannt.

Verwertung Naturdünger

Die nach der Vergärung verbleibenden Gärreststoffe, d.h. Flüssigdünger aus Presswasser und Frischkompost aus Presskuchen, sind effiziente Naturdünger und Bodenverbesserer für die Landwirtschaft.

Sowohl der Flüssig- als auch der Festdünger sind für den biologischen Landbau nach dem Fachinstitut für biologischen Landbau (FiBL) zertifiziert.

Abluftsystem

Bei der Vergärungsanlage der Kompogas Bioriko AG handelt es sich um ein komplett geschlossenes System. Darum entstehen hier keine Geruchsemissionen, die einer Abluftbehandlung bedürfen.

Die Betriebsbereiche für Rohmaterialaufbereitung, Gärrestentwässerung und -lagerung sind in geschlossenen Gebäuden oder Hallen untergebracht.

Punktuelle Geruchsemissionen aus diesen Bereichen werden über eine Abluftquellenabsaugung erfasst und nachfolgend in einer biologischen Reinigungsanlage eliminiert.

Warum vergären lohnenswerter ist als verbrennen
Die Vergärung von Biomasse zur Kompogas-Gewinnung ist kostengünstiger als die herkömmliche Abfallverbrennung. Bei der Vergärung in einer Kompogas-Anlage wird zudem mehr der entstandenen Energie genutzt als in einer Kehrichtverbrennungsanlage.

Betrieb
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Regionale Sammelstelle
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